Permakultur und Kunst
Apoka symBIOfloresta ist ein Projekt der Raupe in Entwicklungszusammenarbeit mit Brasilien. Es handelt sich dabei um eine Initiative, die Bildungseinheiten im Bereich nachhaltige Landwirtschaft und Erhalt des Kulturerbes im Bundesstaat Bahia, im Nordosten Brasiliens organisiert.
Ursprung
2009 - 2014
Das Projekt Apaoka wurde 2009 von der Ostbelgierin Marie Bontemps (ehrenamtliche Mitarbeiterin der Raupe) mit Hilfe einer Gruppe Brasilianern kreiert und seither umgesetzt. Es ergab sich primär aus einer besonderen Gelegenheit, bei der der Gruppe ein 30 Hektar großes Grundstück im Süden Bahias für Aktivitäten in Umweltschutz und Permakultur zur Verfügung gestellt wurde. Somit wurden zahlreiche Kurse und Workshops auf dem Hof Apaoka realisiert, mit Themen rund um nachhaltige Landwirtschaft, Agroforstwirtschaft, Biokonstruktion, Kompostierung, einheimische Bienenarten, Bewässerungssysteme, Regenwasserrückgewinnung uvm.
Zielpublikum sind die einheimischen Landwirte, Schüler der Landwirtschaftsschule, Studenten der umliegenden Fakultäten für Agronomie, Forstwirtschaft und ähnliche Studiengänge, sowie auch Interessierte an alternativen Lebensweisen generell.
Das Projekt hat sich weiter Entwickelt und wurde auch in der Hauptstadt Bahias aktiv, wo seit Ende 2012 diverse Aktionen im Bereich Kultur realisiert werden, mit dem Ziel einen Beitrag zum Erhalt des Kulturerbes zu leisten.
Kunst & Kulturerbe
Im Süden Bahias, ca. 250 km von der Hauptstadt entfernt, befindet sich der Hof Apaoka. Hier werden Bananen, Mandiok und Kakaubäume in Agroforstwirtschaft-Systemen angebaut. Seit Beginn der Arbeit wurden hier zahlreiche Kurse und Workshops für die umliegenden Landwirte und Studenten aus den Städten der Region organisiert. Die Themen liegen immer im Bereich der Permakultur. Im Zuge der Durchführung dieser Aktionen wurden die Strukturen gebaut um Gruppen empfangen zu können, wie das Mutterhaus, die Küche, die Komposttoilette. Derzeit wird das Atelier gebaut in dem die handwerklichen Aktivitäten zukünftig stattfinden sollen und auch Räumlichkeiten vorgersehen sind und die Schüler und Besucher zu beherbergen. Fotos auf www.apaoka.blogspot.com
Etwa ein drittel der Fläche des Hofes sind geschütztes Wald-Gebiet, und stellen den Stolz des Hofes dar, denn hier suchen Tiere Zuflucht die in den weit abgeholzten umliegenden Gebieten sonst keine sichere Heimat haben.
Auf dem Hof sind drei offene Wasserquellen und ein Bach, der die westliche Begrenzung der Länderei zeichnet.
Der Hof Apaoka empfängt Freiwilligendienstler aus der ganzen Welt und ist ein Ort an dem Projekte aller Art im Bereich nachhaltiger Bau- und Anbauweisen umgesetzt werden können, sei es von Einzelpersonen, Forschergruppen, Organisationen oder Reisenden.
Recherchen und Doku's
Apaoka dokumentiert auch schon seit Beginn seine eigenen Aktivitäten, die in didaktischen und informativen Kurzfilmen im Internet dem breiten Publikum zur Verfügung gestellt werden. (Suchbegriff 'Apaoka' auf Youtube)
Auch wurden Recherchen und Feldarbeit in Partnerschaft mit Studenten aus Salvador im Bereich der Forschung von Heilpflanzen und traditionellen Heilverfahren und Heilern gemacht.
Die Videos sind meist in portugiesischer und deutscher Sprache auf Youtube verfügbar und unter dem Suchbegriff "Apaoka" zu finden.
Für die kommende Phase und die neuen Aktionen Apaokas sind Produktion von Dokumentarfilmen vorgesehen und Hilfeleistung in Produktion und Medien von und für traditionelle Kulturgruppen.
Diese Arbeit befindet sich in Planungsphase und wird der Öffentlichkeit im Rahmen der Ausstellung über das Projekt, voraussichtlich Ende August vorgestellt.
Apaoka ist seit Ende 2012 auch im Bereich Kunst und Kultur aktiv und leistet so seinen Beitrag zum Erhalt des brasilianischen Kulturerbes. Das Projekt hat zahlreiche Kurse im Bau traditioneller brasilianischer Instrumente organisiert, vorwiegend in Salvador, Hauptstadt Bahias, aber auch in Recife, Olinda, Pernambuco. Es wurde ein Kurs in Partnerschaft mit dem Kulturzentrum "Casa da Rabeca" des Meisters Salustiano in Olinda realisiert und in Salvador wurde ein Kurs mit dem Stadttheater "Teatro Vila Velha" durchgeführt, neben zahlreichen eigenen Aktionen. Eine Kette von Ereignissen wurde durch diese Apaoka-Initiative ins Rollen gebracht.
Alfaias, Xequerês (Agbês), Berimbau, Rabeca, Cuica, uvm. wurden hergestellt und mindestens zwei der Schüler haben daraus nun ihren Beruf gemacht. Viele Gruppen haben sich an dem Prinzip inspiriert und ähnliche Aktivitäten in anderen Regionen organisiert.
In Salvador verfügt Apaoka über ein Atelier, das in dem Armenviertel "Morro da Sereia" in Rio Vermelho lokalisiert ist. Hier werden auch mit den Kindern aus dem Viertel kreative Ateliers und Aktivitäten an den Feiertagen organisiert. Das Atelier dient vor allem als Basis zur Umsetzung der Kurse, die sich im Bereich des Baus von traditionellen Musik-Instrumenten realisieren.
Zwei Folklore-Gruppen sind aus den Initiativen Apaokas entstanden, die sich in ihrer kurzen Lebenszeit schnell entwickelten und auch viel Aufsehen erregten, vor allem durch ihre Teilnahme an den Festlichkeiten im Karnaval 2014 von Salvador. Eine der Gruppen besteht ausschließlich aus Frauen um auch ihnen die Gelegenheit zu geben sich in der Altstadt mit Percussion zu etablieren. Dann konnten 25 Teilnehmer der Apaoka-Aktivitäten im Bereich Kultur einen Zugang zur profissionellen Musikszene erlangen, und auch als Musiker während des Karnevals gut entlohnt wurden, durch 'Blocos' die über Apaoka die Teilnhemer unter Vertrag nahmen.
Mehr Informationen zu den Kulturgruppen:
www.encantodasereia.blogspot.com
Spenden werden von Entraide et Fraternité verwaltet und es können auch Spendenquittungen ausgestellt werden.
Spendenkonto: 068-0674440-26
Anzugebende Mitteilung: BRESIL 09-838 APAOKA